Angefangen hat alles mit meiner eigenen Aussicht aus meinem Wohnzimmerfenster. (BILD 1) Ein Blick in eine weitere Ferne würde mir besser gefallen. Die Bäume im Westfriedhof lassen das nicht zu. Es ist lange grau und immer wieder verschneit in diesem Winter. Da sind die Bäume okay. Ich kann sie mir sehr gut mit ihrem grünen Laub vorstellen, weil ich schon recht lange da wohne. Es sind die Online-Unterrichtswochen im Januar dieses Jahres. Ich denke oft an meine Schülerinnen und Schüler. Sie scheuen sich, die Kamera anzumachen. Weil sie nicht geht? Weil sie nicht wollen, dass die anderen sie sehen? Weil sie nichts von allem zeigen wollen?
Ich überrede sie, ein Foto einer Aussicht aus dem Fenster zu machen und es mit allen in der Klasse zu teilen. Wenn schon nicht nach innen, so doch nach draußen! Das machen sie. Nicht alle wählen ihr Zimmer. Manche suchen sich die Küche oder den Balkon aus. Maksym sagt zu seinem Foto nur: Es heißt „Stuhl auf dem Balkon“ (BILD 2) Und zwei Schülerinnen sind nicht zu Hause oder vielleicht doch ziemlich „zu Hause“. Sie nehmen fleißig aus ihren Heimatländern am Unterricht teil. Manche beneiden sie ein bisschen. Die vielen Lichter in der Nacht: Es ist die Hauptstadt von Moldawien: Kishiniew (BILD 3).
Oh, das schöne Wetter in Bosnien-Herzegowina! (BILD 4) Und Justinian schickt ein schönes Schneebild vom Nürnberger Stadtrand. Wenigstens scheint auch mal die Sonne hier. Es ist der 20. Januar und wir werden noch viele Wochen nicht in die Schule zurückkehren. Ich frage Justi, in welche Richtung er aus seinem Fenster schaut und sage ihm dann, dass seine Schule ungefähr am linken Rand des Fotos ist. (BILD 5)
Bei einigen Aussichtsfotos könnte man erraten, wer sie gemacht hat. Die malerischen Farben am Abendhimmel: Das kann nur von Valeria sein! (BILD 6) Und Nelli schickt unaufgefordert eine Erklärung mit dazu – tolle Leistung! (BILD 7) Das ist mein Küchenfenster. Ich sehe die Straße, daneben gibt es einen Park und die U-Bahn-Station Herrnhütte. Ich laufe oft im Park, das ist mein Sport. Zur Schule fahre ich mit der U-Bahn. Rechts gibt es ein großes Haus und auch einige kleinere davor. Und ich habe eine Blume auf dem Fensterbrett.
Aaron hält ganz sachlich fest, was er sieht. (BILD 8): Das Bild habe ich aus dem dritten Stock aufgenommen. Es ist das Fenster im Zimmer meines Bruders. Durch das Fenster sehe ich Schneereste auf dem Parkplatz. Es gibt viele Gebäude und einen großen Schornstein. Gleich unter dem Fenster befinden sich kleinere Garagen. Ich zeige ihm das Hochhaus am Plärrer, das mir erst nach einer Weile aus dieser ungewohnten Perspektive auffällt. Dann haben wir die Fotos für ein Gesamtplakat zusammengestellt. (BILD 9)
Dr.-Theo-Schöller-Mitteschule mit Margit Yesiltas