01. bis 05. Juni 2025

irgendwo und nebenan


________________________________________________

Unsere samentragenden Fantasiepflanzen 

Im Winter stehen am Wegesrand einsam und allein nur wenige graue, dürre und vertrocknete Stängel. Betrachtet man diese einsamen Überbleibsel aus dem Herbst und Sommer genauer, so zeigen sie immer noch eine wahre Pracht und Fülle an filigranen Formen. Bewegt und berührt man sie, so fallen winzige kleine Samen heraus, die Hoffnung, der Neubeginn im Frühling. 

Unter diesem Aspekt und nach der Betrachtung von Karl Blossfeldts Schwarz-Weiß-Fotografien, betrachtete die Klasse 3d der Erich-Kästner-Grundschule die stummen Zeitzeugen des Winters aus neuer Perspektive. Sie zeichneten die wunderschönen Strukturen und Formen der Pflanzen ab. Daraus wuchs die Idee, eine Pflanze zu kreieren, die höchstwahrscheinlich so noch nicht existiert. 

Die Kinder fertigen erst Knetmodelle ihrer dreidimensionalen Pflanze an. Anschließend wurde nicht nur der Aufbau von Pflanzen, sondern auch ihre Vermehrungsmöglichkeiten besprochen. Dann begann die kreative Gestaltung: Woche für Woche entstanden aus Holz, Draht, Kreppband und Gips immer größere, bis zu über einen halben Meter große, einzigartige plastische Pflanzenskulpturen.

Jede Pflanze beinhaltet einen samentragenden Körper in sich, der im Frühling und Sommer seine Pracht entfaltet und so neue Vielfalt – Diversität schafft – irgendwo und doch auch nebenan. 

Daniela Meyer